Mit ‘Tara-Louise Wittwer’ getaggte Beiträge

Keine Sorge, das wird nicht der zweite, große Beitrag zum Thema Feminismus.Das tue ich mir glaube ich nicht nochmal an. Das hier wird eher eine Empfehlung. Wo starte ich am Besten, wenn ich mehr zu dem Thema wissen will?

Klar könnte ich jetzt eben auf genau diesen Beitrag von mir verweisen oder auch einfach sagen, unterhalte dich mal mit mir, aber zum einen ist mein Beitrag in einigen Punkten schon wieder überholt (ja, tatsächlich) und ich würde einige Sachen auch anders schreiben und zum anderen hab auch nicht immer Bock mich über Feminismus zu unterhalten (ich weiß, schwer zu glauben). Ich bin auch ehrlich nicht so gut darin, weil ich mir die ganzen tollen Argumente und Fakten, die ich darüber schon gelesen hab nicht immer so merken kann, dass ich sie in einer feuchtfröhlichen Runde (also betrunken, wie ich die meisten dieser Diskussionen führe) wieder geben kann.
Dann mag ich auch nicht immer nur „die Feministing“ sein (ja, ich erkenne die Ironie) und ich denke mir halt auch oft, am besten informiert man sich doch lieber selber, als isch das von mir so einreden zu lassen. Ok, zugegeben, hinter dem letzten steht auch so eine Null-Bock-Stimmung, die ganze Aufklärungsarbeit zu machen. Was ürbigens nicht heißt, dass ich nicht trotzdem immer wieder mit Leuten diskutiere oder auch Fragen beantworte. Aber dennoch, hier ein kleiner Einstieg in das Thema Feminismus, was aber iegtnlich mehr oder weniger Buchempfehlungen sind.

Btw – ihr müsst euch das nicht annehmen. Ich brauche auch keine Nachrichten, warum jmd was nicht machen will, jemand dieses Buch nicht lesen mag etc. Macht was ihr wollt mit den Infos. Nehmt es an oder lasst es, ich brauche da keine Erklärung zu.

Bevor es aber zu den Büchern geht, die ich euch so ans Herz legen würde gehts ein bisschen einfacher. Denn ich habe, noch bevor ich Bücher dazu gelesen habe (was tatsächlich noch nicht so viele sind) sehr modern *hust* auf Social Media angefangen, also besonders auf Instagram. Ja, man mag es kaum glauben da gibt es auch anderen Content als halbnackte Frauen (wenn ihr nur sowas seht liegt es an euren Vorlieben, genau wie bei TikTok).

Ich folge dem Hashtag „feminismus“, wobei der mittlerweile sehr mit Vorsicht zu genießen ist, weil immer mehr anti-feministische Accounts genau diesen nutzen und ihre entweder konservativen (wenn christlicher Kontent) oder misogynenen (wenn Alpha-Male Gedöhns) Beiträge zu taggen. Es tummeln sich leider auch viele Terfs dabei, die ihren Trans-Hass mit Feminismus rechtfertigen wollen. Also nutzt den, aber seid ein wenig vorsichtig und hinterfragt die Beiträge kritisch.

Dazu kann ich noch folgende Accounts empfehlen:

  • trinksaufmich (so sweet und sympatisch, auch für mehr Selbstbewusstsein, tolle Community)
  • wastarasagt (ganz großartige Frau, dazu weiter unten mehr, denn eines der Bücher ist von ihr)
  • seiten.verkehrt (humoristisch, sympatisch,immer wieder Umfragen und unterschiedlichen Meinungen aus der Community, besonders empfehlenswert für Eltern)
  • ego_mann (für alle die sich das lieber von einem Mann erklären lassen wollen. Spaß, sehr tolle Beiträge und es ist wichtig, dass auch Männer solchen Content machen)
  • alle Catcallsof-Accounts (hier keine Verlinkung, weil es viele Accounts sind. Ich glaube mittlerweile hat jede Stadt einen eigenen Account, schaut mal nach eurer Stadt oder der Stadt der euch am nächsten ist. Aber Trigger Warnung, es geht halt oft um sexualisierte Gewalt)
  • therealfraukopf (ok, ich hab gelogen, so ganz ohne halbnackte Frauen gehts dann nicht, aber gerade deswegen super Botschaft)
  • teresareichl (auch sehr lustig und kann super sprachliche Ursprünge und Bedeutungen erklären, also wen sowas interssiert auch da vorbei schauen).
  • angry_radical_feminist (auf englisch)
  • fuck_patriarchy
  • farida.d.author (so gut, dass sie von nem Cis Dude plagieriert wurde, der eine zeitlang für ihre Aussagen auf TikTok sehr gefeiert wurde)

Ich folge noch ein paar mehr, aber so im groben sind die schon sehr ausreichend.

Kommen wir zu den Büchern. Ich versuche mich kurz zu halten.

Es kann nur eine geben (Carolin Kebekus)

Achja, die Kebekus, wer kennt sie nicht, wer mag sie nicht? (wenn du – raus! sofort!….Spaß… oder doch nicht? 😉 )
In dem Buch beschreibt Carolin Kebekus auf ihre gewohnt humorvolle Weise das Phänomen, dass es in Gruppen (egal ob in Line Ups von Comedy Shows, ob in Kinderserien oder sonst wo), dass es meist nur eine Frau gibt. Das Phänomen, dass uns seit … keine Ahnung seit wann, schon immer halt …. erzählt wird, von dem ganzen Kuchen bekommt nur maximal eine Frau ein Stück hab. Es geht um fehlende Repräsentation, um die Folgen und noch viel mehr, aber im Gern eben um den Mythos, dass es immer nur eine tolle, gute Frau geben kann und darum, dass diese Narativ uns Frauen nur schadet, denn wir kämpfen halt dadurch lieber gegeneinander, statt miteinander.
Und da es super leicht und locker geschrieben ist und man die Kebekus halt auch kennt und sie halt selbst lange Zeit als „die Eine“ galt (in der deutschen Comedy Szene) ist es eben ein guter Einstieg. Das Buch ist neben der lockeren Art gut recherchiert und ehrlich. Dazu muss ich lobend erwähnen, dass Carolin Kebekus sich bei Themen zu denen sie nichts sagen kann auch raus hält oder das Zepter jemand anderen überlässt. So hat sie das Kapitel übers Muttersein bzw über die sogenannten Mommy Wars hat sie von Mariella Tripke schreiben lassen, die halt Kinder hat, im Gegensatz zur Kebekus.
Wer übrigens das Live Programm „Pussy Nation“ von Carolin Kebekus kennt wird hier vieles wieder finden. Ich war in der Show während ich mit dem Buch halb durch war (vlt auch schon ganz) und erkannte vieles wieder.
Und ja, einige Sachen wuste ich schon vorher (Crash-Test-Dummys, die Schmugglerkünste von Frauen wenn es um Periodenartikel geht), aber einiges auch nicht (wie z.B. das meiste zum Thema Muttersein und auch zum kirchlichen Projekt Maria 2.0. bzw wie sehr sich die Kirche gegen die Gleichberechtigung wehrt).
Wer sich aber nicht jeden Tag zig Instagram Beiträge zum Thema Feminismus anschaut kann hiermit echt gut anfangen, lernt was und lacht dabei.

Drama Queen – Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung (Tara-Lousie Wittwer)

Ja, das ist das Buch von wastarasagt und es ist großartig. Ich habe es eben erst fertig gelesen und es ist auch ein bisschen Inspiration für diesen Beitrag (und noch einen weiteren, evtl später). Denn, genau wie bei dem Buch von Carolin Kebekus, dachte ich mir „Hey, dass kann man super empfehlen, für Leute, die noch nicht so tief drin stecken“. Denn es wird viel erklärt, aber auch wieder leicht und verständlich. Es enthält sehr viel Persönlichkeit und wovon ich ja eh riesen Fan bin, sehr viel Selbstreflexion. Tara (ich darf doch Tara sagen, oder?) benennt ihre eigenen Fehler und steht zu diesen, besonders zur eigenen internalisierten Misogynie. Und so oft dachte ich mir „Ja, same.“ Natürlich sind auch hier wieder Beispiele dabei, die ich schon kannte und wohl immer genannt werden (Crash-test-Dummies, medizinische Studien), aber dennoch habe ich ein paar neue Begriffe gelernt und hatte dennoch das ein oder andere Mal einen Wtf Moment (Ehemann Stich… like what now???). Und ja, ich kann ihre Begeisterung für Phoebe Waller-Bridge (Fleabag, beste) verstehen, bin nur etwas beunruhigt, dass Fleabag wohl kein so guter Comfort Charackter zu sein scheint (Frag an mich – wie verkorkst bist du eigentlich).
Gut finde ich, dass auch der Gerichtsprozess Johnny Depp / Amber Heard angesprochen wird. Sie schafft es meine Gedanken dazu perfekt auszuformulieren. Mir fehlte nur, dass bei dem Prozess die Gewalt von Heard massiv verteufelt wurde, während man bei der von Depp eben mit den Schultern zuckte und es einfach unkommentiert lies, seine Alkohol- & Drogensucht verglorifiziert wurde (Es gab Merch mit „A mega Pint“) und niemand stuzig wurde, dass er mit Marylin Manson befreundet ist. Dagegen wurde jeder kleinste Fehltritt (sei es Alkohol oder Affären) von Heard genutzt um sie noch mehr durch den Schlamm zu ziehen. Ich sehe Heard nicht als unschuldig an, aber Depp ist es eben auch nicht (was mir wirklich in der Seele weh tut, denn ich war seit dem ich Teenie war großer Johnny Depp Fan).
Also auch dieses Buch ist super geschrieben, es ist sympatisch und trotz der Thematik nicht so schwer (außer ein Kapitel, aber da gibt es eine Trigger Warnung vor weg). Ich persönlich halte es sogar noch für ein wenig besser als das von Carolin Kebekus, weil es eben auch noch ein paar Begrifflichkeiten mehr erklärt. Aber wir reden hier von einem halben Punkt (vorher dachte ich mehr, ich muss aber mit berücksichtigen, dass ich das Buch von Kebekus vor einer längere Zeit gelesen hatte).
Und es enthält sehr viele Botschaften ala „Sei wer du bist, du darfst auch Fehler haben“ ohne zu kitischig zu wirken. Denn es sind keine Aussagen wie ich es eben geschrieben habe, sondern Tara schreibt aus der Ich-perspekte „Ich bin so, ich will so sein und nicht anders“ und ich finde das ist eine tolle Einstellung.
Ihr merkt, ich bin ein wenig Fan. Kleine Randnotiz, als ich am Anfang nach immer mehr feministischen Accounts gesucht hatte mochte ich sie gar nicht so sehr. Irgendwie war sie mir nicht so sympatisch. Das lag aber, vlt ahnt ihr es, an meiner internalisierten Misogynie.

Unsichtbare Frauen – Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert (Caroline Criado-Perez)

Ok, ich bin ehrlich. Das ist keine leichte Kost. In dem Buch geht es um daten, um viele Daten, vorallem aber auch um viele fehlende Daten. Und so wird man mit Zahlen, Daten, Fakten und Studien geradezu beschmissen. Es hat 69 Seiten (von 494) mit 1331 Quellen Angaben. Und ja, das ist eine Menge. Ich selbst habe für das Buch Monate gerbraucht, obwohl ich es super interessant und wichtig finde.
Ich bennene es hier mit, weil es eben das erste Buch mit einem feministischen Thema war, was ich gelesen hatte.
In dem Buch geht es daraum, dass bei vielen Daten, die in der heutigen Welt Frauen und somit deren Bedürfnisse, nicht berücksichtig werden. Das hat einige Auswirkungen auf unser Leben und unsere Gesellschaft, machen die Welt an einigen Punkten für Frauen sogar lebensbedrohlich (Crash-Test-dummies, Medizin) oder sogar „unbewohnbar“. Die Daten für Frauen fehlen, Frauen werden nicht gesehen und somit ist auch kein Platz für sie da. Und das obwohl Daten (Thema AI) immer wichtiger werden.
Kurz rum, es geht um den Gender Data Gap.
Ich hab das Gefühl es ist 2019 /2020 so ein bisschen das Feminismus Handbuch gewesen, denn es beinhaltet halt viele Themen, die weltweit Frauen betreffen.
Auch ich ziehe es immer wieder hervor, wenn ich ein paar Beispiele brauche.
Aber wie gesagt, es ist halt nicht für jede*n was, weil es bisweilen anstrengend werden kann es zu lesen und halt auch schn wieder 4 Jahre her. Dazu steht/stand Caroline Criado-Perez im Verdacht transfeindlich zu sein. Ich bin an der Stelle ehrlich, ich hatte das nur einmal gelesen und nicht weiter verfolgt, daher kann ich keine valide Aussage dazu treffen. (an der Stelle gilt wie immer, wenn mir jemand noch Infos geben mag, gerne her damit).