Mit ‘Filmkritik’ getaggte Beiträge

Bei der langen Zeit, in der ich keine Film Review mehr geschrieben habe könnte man meinen ich schaue kaum Filme. Wer mich auch nur ein bisschen kennt weiß, dass das nicht wirklich stimmt. Ich liebe Filme & Serien und ganz besonders die MCU Filme. (jaja, Mainstream… Ist mir egal). So sehr ich das MCU liebe, meist hab ich nicht wirklich was Sinnvolles zu schreiben, zumindest wenig was zu meinem Blog passt. Weil ehrlich, meine feministische Seite versteckt sich bei den Filmen (besonders aus Phase 1) etwas.

Bei Black Panther – Wakanda Forever ist das aber anders. Generell muss ich sagen, dass Phase 4 des MCU sehr vieles richtig macht was Diversität angeht. Das gefällt vielen nicht, ich finde es großartig und ich freue mich über jede neue Figur, besonders aber wenn es kein weißer Mann gespielt von einem Schauspieler names Chris ist (meine Liebe für Chris Evans bleibt aber ungebrochen). Und Wakanda Forever ist da jetzt die Spitze.

Schon der erste Film war quasi ein Meilenstein. Ein fast ausschließlich schwarzer Cast und viele starke Frauenfiguren. Der zweite führt das nicht nur fort, sondern übertrifft den ersten dabei um Längen. Zugegebenermaßen ein bisschen erzwungen durch den viel zu frühen Tod von Chadwick Boseman, aber Marvel hat hier genau die richtige Wahl getroffen. Es wurde viel spekuliert, wie es ohne Boseman weiter gehen soll. Es gab Gerüchte über eine Neubesetzung, über eine mögliche Rückkehr des (toten) Killmonger und vieles mehr. Ich bin sehr froh, dass es jetzt so kam wie es kam. Der Film leitet die Nachfolge erst ein und der Umgang mit dem Verlust von Boseman und damit auch T’Challa zieht sich durch den ganzen Film. Die unterschiedlichen Arten von Trauer werden sensibel und nachvollziehbar gezeigt, lässt jedem Charakter Luft für sich und zeigt die Individualität aller.

Phase 4 wird scherzhaft auch die Trauerphase des MCU genannt und schaut man sich die bisherigen Projekte genauer an stimmt das irgendwie. Wurde vorher Verlust mehr für ein Comic Relief genutzt (wir erinnern uns an Thor in Avengers Endgame) wird das Thema in Phase 4 ernst genommen und auf unterschiedliche Arten behandelt, ohne dass sie sich zu sehr verlieren.

Wakanda Forever war da sicher durch den sehr realen Tod von Chadwick Boseman bestimmt noch Mal eine andere Herausforderung. Man wollte sowohl Boseman, als auch T’Challa ehren, aber dennoch weiter gehen. Und das ist mit dem Film definitiv gelungen.

Was auch gelungen ist, ist die überaus großartige Darstellung der weiblichen Charaktere. Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich quasi jeden Charakter in dem Film irgendwie mag und auch teilweise nachvollziehen kann. Sie alle bringen eine eigene Dynamik und eine neue Seite zur Story und nicht einer der Charaktere wirkt flach. Gut, vielleicht die einzelnen Vertreter*innen der westlichen Ländern, aber das darf auch mal sein. Zumindest die, von denen man die Namen weiß oder erfährt haben alle genug Tiefe für sich, ohne die anderen zu Überschatten. Im Mittelpunkt stehen aber immer die unterschiedlichen Frauen. Und sie werden gezeigt wie sie stark sind, sie aber auch Emotionen haben, weinen, trauern, kämpfen. Sie alle haben eine eigene Persönlichkeit, sie unterstützen sich gegenseitig und kämpfen nicht gegeneinander. Klingt vielleicht komisch, wenn man das so hervor hebt, aber Filme in denen mehr als eine weibliche Figur vorkommt sind eh selten und wenn dann wird es mehr genutzt um eine Rivalität aufzubauen, nicht so sehr für Freundschaften und Partnerschaften.  Hier haben wir aber mit Shuri, Okoye, Königin Ramonda, Nakia & Riri Williams gleich fünf starke weibliche Charaktere + jede Menge Nebencharaktere. Alleine die Dora Milaje sind ja schon beeindruckend, waren sie in den vorigen Projekten auch schon. Aber auch die fünf Hauptprotagonistinnen sind unfassbar gut ausgearbeitet. Angela Bassett ist DIE Königin schlechthin. Sie ist stolz, intelligent, weiße und sie kennt ihren Wert (und den ihrer Nation), Letitia Wright tritt als Shuri würdig in die großen Fußstapfen von Chadwick Boseman und ehrt ihn dabei gleichzeitig. Sie lässt mich glatt vergessen, dass ich sie eigentlich nicht mag (Anti Vaxer werden es immer schwer bei mir haben). Einzig alleine Dominique Thorne als Riri Williams geht bei der ganzen Power etwas unter, aber nur etwas. Und das ist sogar ok, es ist nicht ihr Film.

Was, zumindest glaube ich das, auch gut umgesetzt wurde ist die Darstellung der afrikanischen Kultur. Ich, als weiße Europäerin kann das gar nicht so sehr beurteilen, aber was ich darüber gelesen und gesehen habe scheint es gut gemacht zu sein. Nichts davon wirkt überzogen oder wie eine Verkleidung. Und so sitzt man im Kino und fragt sich tatsächlich wie es Afrika heute wohl gehen würde, wenn es nicht kolonalisiert worden wäre. Die mehr als deutliche Kritik an westliche Länder und der Kolonalisierung ist ein weiteres Thema, dass sich durch den Film zieht. Als Agent Everett K. Ross (ein wie immer großartiger Martin Freeman) die Frage stellt, was die USA wohl tun würde, wenn sie als einziges Land Zugriff auf Vibranium hätte bleibt diese unbeantwortet, denn im Grunde kennen wir alle die Antwort.

Neben all der Gesellschaftskritik und der Trauerverarbeitung gibt es aber die Marvel übliche Aktion und Kampfszenen, die wie immer Spaß machen. Und genau wie im ersten Teil gibt es hier einen Bösewicht, den man irgendwie verstehen kann in seinen Ansichten. Ich kann seinen Hass und seine Sorgen nachvollziehen, finde aber persönlich die Entscheidungen die er trifft etwas…naja, dumm. (Ich will nicht zu sehr spoilern, daher belass ich jetzt dabei).

Der Film ist aus meiner Sicht ein Must Watch, auch wenn man sonst mit den Marvel Filmen nicht viel anfangen kann. Muss man fürs die Black Panther Filme auch nicht unbedingt (man sollte aber zumindest den ersten Teil gesehen haben).

Es tut mir im Herzen, in der Seele weh, aber ich muss es sagen. Die neue Hulu Serie Pam & Tommy (in Deutschland auf Disney+ zu sehen) ist eine Katastrophe. Und dabei hatte ich mich sehr darauf gefreut. Sebastian Stan als Tommy Lee? Hallo, yes, please! Die Promobilder sahen auch alle vielversprechend aus, Sebastian sah gut aus, Lily James als Pamela Anderson auch. Als dann der Trailer kam dachte ich, naiverweiser, dass sie wirklich Pamela Anderson eine Art Gerechtigkeit geben, eine Abrechnung damit wie damals Mitte der 90er sehr viele, eigentlich alle, Menschen mit ihr umgegangen sind.

Dann stieß ich auf einen Buzzfeed Artikel, in dem es nicht nur hieß, dass weder Anderson, noch Lee der Produktion zugestimmt haben, sondern auch, dass es Andersons damaliges Trauma erneuerte. Ich war ein bisschen erschüttert und wurde sehr rasch aus meiner Traumblase geholt, dass sich vlt doch endlich was in der Medienlandschaft ändert. Aber ich hatte auch Zweifel. Denn wer kommt denn 2021/2022 noch auf die Idee eine Serie, in der es um Verletzung der Privatsphäre geht darauf genau bei diesem Thema die Leute nicht nach dem Einverständnis zu fragen, die es damals so stark betroffen hat. Da kann doch niemand so blind gewesen sein und ernsthaft gedacht haben, dass das so in Ordnung ist. Ja, nicht nur in Ordnung, sondern, dass man den damals Beschädigten damit tatsächlich eine Art Gefallen tun würde. Ohne Scheiß, denn so stellen Hulu und Lily James es da.

ch hab dann erst mal versucht heraus zu finden, was nun stimmt und was nicht. Da die Aussage, dass Andersons Angst vor einer erneuerter Traumatisierung hat, von einer nicht benannten „Quelle“ aus Andersons Umfeld stammt kann man hier nicht sicher sagen was stimmt. Aber was sicher ist, ist, dass sie weder auf Hulus, noch auf Lily James Anfragen reagiert hat. Es gibt jetzt tatsächlich einige, die würden sagen „Naja, nix sagen ist halt kein nein“. Wenn ihr so denkt – sagt euch der Begriff „Nur ein Ja ist ein Ja“ etwas? Solltet ihr euch jemals mit dem Thema Consent beschäftigt haben, dann solltet ihr das kennen. Und wenn ihr da anderer Meinung seid, dann kann ich euch auch nicht mehr helfen. Denn Consent und Zustimmung sollte man meiner Meinung nach nicht nur bei sexuellen Handlungen einholen. Gerade bei diesem Thema wäre eine eindeutige Zustimmung angebracht gewesen, um es wirklich respektvoll behandeln zu können.
Aber ok, sie hat halt nicht nein gesagt. Was sie aber gesagt hat ist, dass sie nichts mit dem Projekt zu tun haben will, sie will mit niemanden darüber reden, sie will es nicht sehen und sie will auch nicht, dass ihre Kinder es sehen. Immer noch kein nein? Ich finde es sehr deutlich.

Klar, auch hier hat sie nicht nein gesagt, aber warum sollte sie? Und selbst wenn, hätte es was gebracht? Gerade durch den damaligen Sex-Tape-Skandal, um den es in der Serie nun mal geht, aber auch durch viele andere Erfahrungen, hat man Pamela Anderson immer wieder gezeigt, dass ihr Nein nicht gilt, dass niemand sich darum schert was sie will und auch niemand darauf Rücksicht nimmt, ob ihr das gerade schaden könnte. Wieder einmal, genau wie in den 90ern, machten Menschen mit ihrem Trauma und ihrem Privatleben Geld. Sogar ein Gericht hatte damals entschieden, dass die Veröffentlichung (und der Verkauf) des Videos völlig legitim wäre, da sie und Tommy Lee eben Personen der Öffentlichkeit sind. Und nach so einer Erfahrung soll sie immer noch denken, dass die Leute auf sie hören und Rücksicht nehmen? Ich hätte an ihrer Stelle auch einfach keine Lust und Kraft mehr und würde mich auch so weit wie möglich davon entfernen wollen.

Ich befürchte halt auch, dass Hulu die Serie trotzdem gedreht hätte. Es lässt sich schließlich sehr viel Geld damit machen. Dazu hat man zwei Schauspieler*innen, die aktuell „der heiße Scheiß sind“, da ist es doch egal, wenn es einige Gegenstimmen gibt, Sebastian Stan mit längeren Haaren und Nippelpiercings wird es schon richten.

Hat ja auch, zumindest bei mir, gut funktioniert. Die Kritik an der Serie ist dann doch schon älter als ich wusste, aber in der „Sebastian Stan Fan Bubble“, in der ich mich halt so als Fangirl bewege, kam die wirklich nicht auf. Jetzt erst bekomme ich Kritik dazu in den Social Media Kanälen angezeigt. Meine Feminismus Bubble, die mich sonst sehr zuverlässig auf Dinge hinweist, hat hier extrem versagt.

Nach längerem Überlegen habe ich mir die ersten drei Folgen der Serie dann doch angeschaut, wobei ich nach 1,5 Folgen eigentlich schon wieder ausmachen wollte.

Ist die Serie gut? Ja, irgendwie. Auch irgendwie unterhaltsam. Sie ist gut produziert, die Schauspieler sind durchweg gut. Es wirkt alles unfassbar übertrieben, wie eine Comic-Karikatur. Könnte ich lustig finden, wenn halt die Kritik nicht wäre. Und das es überspitzt ist und durch z.B. Szenen in denen Tommy Lee Selbstgespräche mit seinem Penis führt (also mit einer Penis Prothese, die sich auch bewegt…ich weiß nicht warum) kann ich darüber nicht hinweg sehen. Gerade die zweite Folge ist so unfassbar cringe, dass es weh tut. Tatsächlich nicht mal wegen diesem sehr absurden Penis Gespräches, sondern auch oder vor allem wegen der Darstellung von Pamela Anderson und der Beziehung von den Beiden. Das wird also unter respektvoll verstanden? Ein Opfer, nicht nur von Beraubung der Privatsphäre, sondern auch von Missbrauch, (sexueller) Gewalt und Vergewaltigung (denn das alles ist Pamela Anderson) so übertrieben, ja fast schon komisch darzustellen ist halt einfach falsch. Zum Glück wird Tommy Lee nicht wirklich als sympathisch porträtiert, aber ihre Beziehung dennoch romantisiert. So ein bisschen wie in einigen Büchern mit dem Trope, er (der Böse) ist zu allen mies, außer zu ihr (die etwas hilflose Prinzessin). Die Problematik der ständigen Grenzüberschreitung, des Love Bombing und einige andere Red Flags werden meiner Meinung nach nur schwer deutlich. Wohl nur für die Leute, die wissen wie die Beziehung damals aus ging. Ich hätte mir an der Stelle mehr Ernsthaftigkeit nicht nur gewünscht, ich hätte sie erwartet. Besonders halt, wenn man sagt man will Pamela Anderson Respekt zollen, sondern auch ihr eine Wiedergutmachung geben. Das haben die Macher ziemlich verfehlt. Und gerade weil sie das vorher so angekündigt haben finde ich muss es auch sehr scharf kritisiert werden. Wer sich an feministischen Themen bereichern will muss eben sicher sein, dass es wirklich feministisch ist.

Ich frage mich halt, ob irgendjemand in dem Projekt mal darüber nachgedacht hat, dass das so nicht richtig sein kann. Hat Sebastian Stan sich wirklich damit beschäftigt? Hat Robert Siegel überlegt, ob es so klug ist eine Serie auf einen einzigen Zeitungsartikel aufzubauen? Hat Lily James jemals darüber nachgedacht, dass sie ohne Pamela Andersons zu tun ihren eigentlichen Charakter nicht wirklich gut darstellen kann? Denn das ist halt nicht passiert. Die dritte Folge macht zwar einiges besser, als die zweite, in dem Moment als die Figur Pamela erklärt, dass Jane Fonda ihr Vorbild ist – und ja, Jane Fonda war damals schon ziemlich toll und ist es bis heute, aber das war auch der einzige Lichtblick.

Momentan werden viele Filme und Serien herausgebracht, die diverser sind als früher, es werden vermehrt kritische Themen angefasst und man hatte zwischendurch das Gefühl es gehe in die richtige Richtung. „Pam & Tommy“ geht in dieser Entwicklung leider mehrere Schritte zurück. Und das schlimme ist, dass es vermarktet wurde, als würden sie nach vorne gehen. Und genau das ist für mich das wirklich Armutszeugnis.

Nach etlichen Monaten konnte ich diese Woche doch tatsächlich mal wieder ins Kino. Zusammen mit einer Freundin gingen wir in das Bambi in Düsseldorf um uns dort den Film „Als wir tanzten“ von Levan Akin anzusehen.

In dem Film verfolgen wir den Weg von Merab, einen georgischen Tänzer, der auf einen Platz im Hauptensemble vom Georgian National Ensemble hofft, dabei aber nicht nur auf einen (neuen) Rivalen trifft, der besser ist als er, sondern zu dem er sich auch noch (sexuell) hingezogen fühlt. Der „Neue“, Irakli, stellt schnell Merabs Leben auf den Kopf. 

Okay, ich bin ehrlich. Ich hatte mich vorab nur wenig mit dem Film beschäftigt. Klar, hatte ich gelesen, dass es ein Tanz- & LGBTQ Film ist. Auch kenne ich mich mit Georgien nicht aus, weder mit der Kultur noch dem Tanz. Entsprechend unvoreingenommen bin ich also ins Kino.

Und meiner Meinung nach war das auch völlig in Ordnung, denn der Film hat es geschafft mir dennoch ein Bild von diesem Land zu zeigen, ohne es zu schönigen oder komplett zu verteufeln. Georgien ist ein sehr traditionsbewusstes Land, was aber auch zu starker Homophobie führt. Diese wird im Film genauso unterschiedlich dargestellt, wie sie auch im realen Leben vorkommt. Von Anfeindungen von anderen Tänzern (ehrlich gesagt glaube ich, dass der eine davon aber auch schwul ist und es leugnet), über die Sorge seiner Tanzpartnerin, die eine Horror-Story nach der nächsten über Schwule zu hören bekommt, bis hin zu dem beschützenden Bruder, der die Ehre seines Bruders verteidigen muss. Alles dabei.

Der Film greift zwar ab und an ziemlich tief in die Klischee Kiste und ist an einigen Stellen etwas cringy, aber er zeigt auch ganz normale, menschliche Züge, ohne in ein Hollywood Drama zu verfallen. Als es mit den beiden anfängt ist Mareb hauptsächlich glücklich, weil verliebt und später besorgt, als sich Irakli nicht meldet. Aber es wird kein Selbsthass oder sonstiges gezeigt, für ihn scheint es normal, ja sogar befreiend zu sein. Er ist sich zwar seiner Sexualität nicht 💯 % sicher, aber es wird nicht einmal vermittelt, dass er es irgendwie als falsch empfindet. Dabei wird ein wenig offen gelassen,ob er sich schon einmal zu einem Mann sexuell hingezogen gefühlt hat oder nicht. 

Auch interessiert es Merab nicht, dass ihm immer wieder gesagt wird, er sei nicht gut genug, nicht männlich genug und müsse aufhören zu träumen. Er macht weiter, kämpft sich durch und am Ende stößt er zwar immer noch auf eine Wand des Unverständnis, aber er ist er selbst und es gelingt ihm eine Mischung aus Tradition und Moderne. Merab befreit sich von den gesellschaftlichen Zwängen, während andere sich ihnen unterwerfen. Das aber auf eine so feinfühlige und unterschwellige Art, dass es einen nicht direkt anspringt, sondern selbstverständlich scheint.

Schön ist auch die Entwicklung seiner Tanzpartnerin, die sich sorgt und eigentlich auch noch etwas anderes als tanzen wollte, ihn aber doch unterstützt und ihm eine Freundin durch und durch ist. An der Stelle zum Glück keine Klischee-Erfüllung.

Ein weiterer Punkt ist natürlich auch der traditionelle Tanz. Da ich privat viel tanze (Poledance forever) habe ich direkt in der ersten Szene gedacht „Oh, der wird bestimmt gleich kritisiert, da fehlt die Körperspannung“ und ja, so ähnlich kam es dann auch. Natürlich kenne ich den Tanz an sich nicht, aber gefallen hat er es mir definitiv, besonders der „Abschluss“ Tanz.

Natürlich merkt man, dass der Film keine High Ende Produktion ist, aber das muss er nicht. Meine einzigen Kritikpunkte wären, dass er zwischendrin eben sehr klischeehaft wird (das aber an anderen Stellen wieder ausgleicht) und man leider auch merkt, dass die Darsteller Tänzer sind und keine Schauspieler.

Dennoch kann ich den Film empfehlen, wenn man offen für das LGBTQ Thema ist (keine Sorge, der Film kommt ohne explizite Sexszenen aus) und sich auch einen Film anschauen kann, der nicht in USA oder England spielt.  Und will ich jetzt, zumindest einige Elemente, des georgischen Tanzes lernen? Aber sowas von. 🙋‍♀️

Django Unchained

Veröffentlicht: 28/01/2013 in Filmkritik
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Meine Meinung zum neuen Tarantino Film?
Er ist gut wie (fast) jeder Tarantino Film. Taranino hat es wieder mal geschafft ein Genre-typischen Film zu machen, der dennoch seine klare Handschrift trägt. Man merkt, wie Tarantino Wert auf gute Bilder legt und wie sehr er die alten Filme schätzt, indem er genau diesen Stil zwischendurch mit einbaut. Eine Szene die sich mir besonders in den Kopf setzt war z.B. wie das Blut auf die weißen Baumwollpflanzen spritzt.

Natürlich ist der Film brutal und blutig. Allerdings störte mich zum ersten Mal wie übertrieben alles dargestellt wurde. Das Blut spritzte mir bei Schusswunden dann doch zu stark.

Die erste Hälfte ist der Film sehr lustig gegen Ende wird er immer brutaler, verliert dabei nur wenig an dem vorher eingeführten Witz. Das liegt viel an dem verbalen Schlagabtausch der ständig zwischen den Charakteren herrscht.

Die Schauspieler waren allesamt großartig, doch Christopher Waltz stahl wieder mal allen die Show. Diesen Mann werden wir hoffentlich noch häufiger sehen. Sein Charakter ist diesmal weitaus positiver als bisher, zweigt aber auch hier eine Doppelseitigkeit. Dies ist man von ihm gewohnt. In seinen Rollen zuvor (Inglourious Basterds & Wasser für die Elefanten) waren diese zwei Gesichter auch zu sehen, wobei da die Freundlichkeit eher eine Maske war, was man von Dr. Schultz definitiv nicht sagen kann. Zynisch, ja, aber dennoch ein guter. So gut wie man als Kopfgeldjäger eben sein kann. Ich danke Tarantino dafür, dass er in Django auch mal einen Deutschen zeigte, der kein rassistischer Nazi ist.

Aber auch alle anderen Charaktere sind gut bis grandios. Lediglich Brunhilde (Djangos Frau) wirkt etwas kraftlos. Ich hatte sie mir als starke Frau vorgestellt, aber sie ist eigentlich nur passiv dabei. Schade eigentlich.

Ein druchaus sehenswerter Film, der sich zum Schluss aber etwas in die Länge zieht. Dennoch kann ich es jedem empfehlen, der mit solch einem Film etwas anfangen kann.