Archiv für die Kategorie ‘Ein paar Gedanken zu …’

2020 – was für ein Jahr. Ich glaube alle sind sich einig, dass es für die Gesellschaft und für die Welt und Menschheit an sich ein ziemlich mieses Jahr war. Eine Katastrophe jagdte die nächste und dazu (!) kam noch Corona. Und mit Corona ein weiterer Rechtsruck und eine weitere Spaltung der Gesellschaft. Insgesamt also ein Bullshit Jahr.

Aber, betrachte ich das Jahr rein persönlich war es nicht so schlecht. Im kleinen Ansatz habe ich es schon in den Social Media Kanälen erklärt, aber ich mache es nochmal ausführlicher und erkläre, warum 2020 für mich nicht so mies war.

  • Ganz als erstes: Ich bin gesund, mir geht es gut (jetzt mal von den kleinen Depri Schüben abgesehen).
  • Ich habe ein Dach über dem Kopf und immer genug Essen im Schrank. Auch den Lieferservice kann ich mir leisten
  • Mein Job war von Anfang an sicher (etwas Kurzarbeit, aber nicht schlimm), ich musste mich nicht einmal darum sorgen, ob ich noch arbeiten kann oder nicht. Alleine damit geht es mir besser als vielen anderen.
  • Im Gegenteil, im Februar fange ich einen neuen Job an. Ich habe gemerkt.
  • In meinem privaten Umfeld ist niemand erkrankt, weder an Corona, noch an anderen Dingen.
  • Ich habe niemanden verloren und auch das ist Glück.
  • Ich im Jahr 2020 neue Freundschaften geschlossen, Bekannte die ich schon länger kenne wurden zu Freunden und alle diese Menschen sind mir unheimlich wichtig geworden und das in kurzer Zeit.
  • Generell habe ich ganz wundervolle Menschen um mich herum. Seien es die Mädels aus meiner Poletastix Familie, meine Kollegen (die auch irgendwie Freunde sind) oder eben besagte Freunde. (btw – ich hab euch alle lieb, es darf sich angesprochen fühlen wer mag).
  • Ich habe aber auch gelernt, dass es nicht schlimmes ist, sondern sogar völlig in Ordnung einige Menschen einfach loszulassen. War eine harte Lektion, aber rückblickend betrachtet besser so und ich habe meinen Frieden damit geschlossen (ich hege übrigens keinen Groll gegen diese Personen)
  • Ich habe viel neues gelernt und viel über mich selbst.
  • z. B. habe ich mich weiter mit dem Thema Feminismus beschäftigt, bin da jetzt aktiver (wer mir auf Instagram folgt weiß das aber schon).
  • Dabei auch einiges über Gender Identitäten und über sexuelle Orientierungen. Hier lerne ich immer noch, also wenn ich mal was blödes sagen, sagt mir gerne Bescheid.
  • Auch über Rassismus habe ich noch einiges gelernt, besonders über Alltagsrassismus und auch den Rassismus in unserer Sprache. Da ich Sprachentwicklung spannend und wichtig finde werde ich mich mit dem Thema wohl noch mehr beschäftigen. Auch hier, wenn ihr was interessantes habt, immer her damit.

Persönliche Highlights

  • Im September bin ich Tante geworden und meine Nichte ist das süßeste Baby der Welt. Ich bin eigentlich nicht so der Familienmensch, dennoch war ich super gerne in Berlin und nehme gerne die Aufgaben der coolen Tante war.
  • Der Kurzurlaub in Den Haag mit der wohl besten Gruppe überhaupt
  • Mein alleiniger Urlaub in Brügge. Alleine verreisen stand eh auf meiner To-do Liste und Brügge ist eine der schönsten Städte überhaupt.
  • Der Abstecher nach Leipzig. Hat sich definitiv gelohnt.

Alles in allem war es ein gutes Jahr und auch wenn mir natürlich die Konzerte, Partys und andere Sachen fehlen, so wäre das Jammern auf höchsten Niveau. Und ja, ich mache mir über die Entwicklungen in der Gesellschaft sorgen, aber dann wieder zeigen mir einige Menschen, dass doch noch nicht alles total scheiße ist. Auf diese Hoffnungsschimmer baue ich.

Und ich glaube ich bin zu alt für diesen Scheiß.

Eine kurze Zusammenfassung meiner Gedanken

Oh, wow, direkter Einstieg mit einem fröhlichen Lied übers Abschlachten von Menschen und nein.

Der Film strotzt nur so vor Klischees. Die „starke“ Frau, der Mann der Dank ihr sich ändert, der Bösewicht, der Handlanger des Bösewichtes

Die Engländer sind ziemliche Idioten. Also wirklich alle

Ja, ok, ich shippe Pocahontas und ihre BFF. Noch wer?

Mit Magie kann man wohl alles lösen und erklären (ja, ja, Disney Film, bla)

Nein, der Hund und der Waschbär sind nicht witzig. Und der arme Kolibri.

Warum will dieser eine Krieger Pocahontas eigentlich heiraten? Sie reden nicht einmal miteinander….

Mag wirklich jmd John Smith??? Er ist das Paradebeispiel für Mansplaining und liefert den Grundstein für jede toxische Beziehung.

Ohne Scheiß – das fand man damals alles in Ordnung???? Jetzt weiß ich warum so viele meiner Generation keine Ahnung von gesunden Beziehungen haben.

Nein, das Ende macht es nicht besser. Der Film war für mich eine komplette Zeitverschwendung. Er ist auf vielen Ebenen höchst problematisch, John Smith ist und bleibt ein Idiot. Bei so vielen Filmen wird gerade über eine Aufarbeitung diskutiert, sollte man bei Pocahontas unbedingt machen. Bin ich froh, dass ich diesen Film nicht als Kind gesehen habe… Pfff

Eine Auseinandersetzung mit den Gegenargumenten zur Frauenquote

Eigentlich wollte ich einen Pro & Con Beitrag zur Frauenquote machen, aber nun ist es doch anders gekommen. Ich bin hier nicht objektiv, daher werde ich mich auf die Top-Gegenargumente, die ich so mitbekommen habe, eingehen und meinen Senf dazu sagen. (Sorry, not sorry).

Vorab noch ein paar Fakten dazu. Zum einen wo die Frauenquote vorkommt (Politik & Wirtschaft), welche Modelle es in den jeweiligen Bereichen gibt und noch so ein paar historische Fakten. Wen das nicht interessiert kann direkt auf die Zweite Seite springen 😉

Frauenquote – Auszug aus Wikipedia

Frauenquote (und allgemein Geschlechterquote oder Genderquote) bezeichnet eine geschlechterbezogene Quotenregelung bei der Besetzung von Gremien oder Stellen. Der angestrebte Zweck der Frauenquote ist die Gleichstellung von Frauen und Männern in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur.
(soweit so klar)

Arten / Modelle der Frauenquote

Es gibt jede Menge Formen / Arten der Quoten. Manche sind sinnvoller als andere.
Es gibt unterschiedliche Vorgaben der rechtlichen Bindung, der Verfahren und der Bezugsgrößen, die alle zu erläutern würde den Rahmen sprengen, entschuldigt bitte.

Ich werde mich daher kurzfassen und auf die absolute und die relative Quotenregelung eingehen.

Absolut
Bis die Quote von der festgelegten % erreicht ist werden Frauen bevorzugt eingestellt. Diese Regelung wird kritisch angesehen, dass sie Männer diskriminiert. Denn dadurch werden männliche Bewerber gar nicht erst zugelassen, egal wie qualifiziert sie sind.

Bei der absoluten Regelung unterscheidet man noch zwischen der harten Quote und der weichen Quote.
Bei der Harten dürfen nur so viele Männer gewählt / besetzt werden, wie Frauen. Gibt es also 10 Stellen dürfen erst dann 5 Plätze an Männer vergeben werden, wenn es auch 5 Frauen gibt. Können z.B nur vier Frauen überzeugen, dann dürfen nur 4 Männer eingestellt (gewählt) werden, die beiden anderen stellen bleiben so lange unbesetzt.
Bei der Weichen dürfen bei z.B. einer 50% Quote auf, die hälfte der Plätze nur Frauen kandidieren. Gibt es also 10 Plätze dürfen sich auf 5 Plätze nur Frauen bewerben, auf die anderen 5 Plätze (auch) Männer. Findet man dann 5 Männer und 4 Frauen bleibt ein Platz unbesetzt, ein 6. Mann wäre nicht zulässig.

Relativ
Ganz simpel- bei gleicher Qualifikation ist die weibliche Kandidatin vorzuziehen, bis der Frauenanteil erreicht ist.
Kritikpunkt an dieser Regelung ist häufig, dass es zu viel Spielraum lässt und so Männer dennoch bevorzugt eingestellt werden.

Frauenquote in der Politik

Bisher konnte ich zwei Arten, wie eine Frauenquote in der Politik umgesetzt wird, ausfindig machen.

Zum einen eine Quote nach dem Reißverschlussprinzip:
Das Prinzip ist recht simpel zu verstehen, zumindest für diejenigen, die öfter einmal in einem Stau standen. Auf einen Mann / eine Frau folgt ein/e Kandidatin des jeweils anderen Geschlechtes.
Klingt an sich logisch. Bei kleineren Parteien, die oft nur ein Mandat vergeben können, führt es aber (logischerweise) nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Denn der 1. Kandidat ist zumeist immer noch ein Mann. Bei ungeraden Plätzen werden so dennoch immer wieder Männer mehr wichtige Sitze einnehmen.

Zum anderen gibt es da noch das Tandem Modell
Nach diesem Modell werden je Partei & Wahlkreis jeweils ein Kandidat und eine Kandidatin zusammen an. Damit es dadurch nicht zu doppelten Mandaten kommt werden dafür die Wahlkreise halbiert. Dies funktioniert in Frankreich bei Regionalkreisen sehr gut.
Ich finde das Modell sehr spannend. Nicht nur, weil die Quote gut erfüllbar wäre, sondern auch weil ich den Gedanken mag, dass hier in Teamarbeit regiert wird. (Ja, ja, ich denke naiv. Lasst mich). Allerdings denke ich auch, dass dieses Modell nur auf regionaler Ebene funktionieren kann. Oder könnt ihr euch zwei Bundeskanzler vorstellen?

Frauenquote – kein neuer Gedanke
Zumindest in Deutschland gab es die erste Frauenquote in einer Partei schon 1932. Die KPD beschloss damals, dass 1/3-1/4 der Bezirksleitung von Frauen („Genossinnen“) übernommen werden sollen. 
Die Grünen haben direkt bei ihrer Gründung 1979 eine Frauenquote festgelegt, nach der min. 50% aller Mandate und Parteiposten durch Frauen besetzt werden müssen. Ganz schön schlau, dass direkt zu machen, so kann am Ende keiner jammern.
Auch die Linke hat eine Frauenquote von 50%.
Die SPD dagegen (die es natürlich auch schon länger als die Grünen gibt) tut sich mit der Frauenquote doch noch schwer. Erst 1988 wurde eine Quote von 33% beschlossen (für Ämter und Mandate), 98 wurde diese auf 40% angehoben.
Die CDU dagegen hat 1996 ein Frauenquorum eingeführt (eine abgeschwächte Form der Quote ), plant aber nun eine Quote, die sich stufenweise erhöhen soll (2021 30%, 2023 40% und 2025 dann voll Parität, also ein gleichmäßiges Verhältnis).
Die FDP und die AfD haben aktuell keine Frauenquote und scheinen dies auch nicht zu planen.

Auswirkung der Frauenquote der Parteien
Die Einführung einer Frauenquote in einzelnen Parteien sorgte auch dafür, dass der Frauenanteil im Bundestag anstieg. Während es jahrzehntelang einen Frauenanteil von 6-max 10% gab, gab es nach ca. 9 Jahren konstanter Steigerung doch schon *hust* einen Anteil von 31% im Jahr 1989. Seitdem ist der Anteil aber nicht wirklich gestiegen, sondern pendelt immer zwischen 31-37%. Also hat sich seit 31 Jahren die Präsenz von Frauen nicht wirklich geändert und das trotz einer weiblichen Bundeskanzlerin. (ich fühle mich so richtig gut repräsentiert… nicht).

Aktueller Anteil im Bundestag (Stand Juli 2019)
Insgesamt hat der Bundestag momentan einen Frauenanteil von 31,2%.
Dieser teilt sich wie folgt auf:

CDU/CSU: 20,73%
SPD: 42,76%
AfD: 10,99 %
FDP: 22,50%
Linke: 53,62%
Grünen: 58,21%
fraktionslos: 25% (zugegeben, bei halt wenigen Mandaten).

Interessant finde ich hier zwei Dinge. Zum einen ist der Frauenanteil bei linken Parteien doch um einiges größer. Zum anderen übererfüllen die Parteien, die eine Quote haben diese sogar, besonders die Grünen, die ihre Quote halt schon von Anfang an haben. Das es bei den Parteien ohne Quote so aussieht kann viele Gründe haben. Werden Frauen hier daran gehindert oder haben Frauen kein Interesse an solchen Parteien?

Frauenquote in der Wirtschaft

Im März 2015 wurde vom Bundestag das „Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst“ beschlossen, nachdem eine Frauenquote von 30% in Aufsichtsräten eingehalten werden muss, die ab 2016 neu besetzt wurden. Dies gilt für mitbestimmungspflichtiger und börsennotierter Unternehmen.
Alle anderen Unternehmen sind dazu verpflichtet sich ein eigenes Ziel zu setzen, ohne Mindestvorgabe.
Das Gesetzt sieht hier aber nur Aufsichtsräte vor, nicht Vorstände. Und das merkt man leider auch. Mit Stand 2019 waren die Frauenanteile in Aufsichtsräte gestiegen, auf 32% (Vor dem Gesetz lag der Anteil bei 21,9%), bei Vorständen liegt der Frauenanteil bei 8,7 %.
Eine geplante Quote von 50% für Vorstände bleibt bisher unerfüllt und steht immer wieder zur Diskussion.

Wer mich kennt, weiß ich bin großer Harry Potter Fan. Ich besitze alle Bücher, alle Filme, schaue diese immer wieder, habe in meiner Wohnung einiges an Harry Potter Merchandise, eine Deathly Hallow Kette und vieles mehr.

Noch heute steht die Harry Potter Reihe für Freundschaft und Gleichberechtigung, für viele hat Rowling eine magische Welt geschaffen, deren Teil man gerne wäre, eine Welt die wir in die reale soweit möglich übertragen haben. Harry Potter, man kann es nicht anders sagen, hat eine ganze Generation geprägt und die Fans sind durch die Bank weg divers.

Leider hat J.K. Rowling durch ihre letzten Aussagen hinsichtlich Transsexuellen, deutlich gemacht, dass sie selbst nicht so tolerant gegenüber anderen ist wie sie sich gerne darstellt. Für mich besonders schlimm dabei, dass sie das alles unter dem Deckmantel des Feminismus getan hat, dabei aber übersehen hat, was Feminsmus eigentlich bedeutet und was das Ziel ist.*

Auf Grund dessen kam es bei mir und meinen Freunden einige Male nun zu Diskussionen und dabei kam auch auf, dass nicht nur Rowlings jüngsten Aussagen kritisch sind, sondern auch einige Aspekte in den Büchern.

Dinge, die mir als weißer Frau gar nicht so aufgefallen sind (leider), bei denen ich mich aber heute an den Kopf fasse und mir denke, wieso dem nicht so war. Denn so divers die Harry Potter Fans sind, die Charaktere sind es leider nicht. In den Büchern gibt es keine Homosexuellen (ja, ja, Dumbledore, aber das kam erst im Nachgang) oder andere Sexualitäten und gerade die Zeit der Pupertät würde da so viel zu erzählen bieten und es gibt auch fast nur weiße. Hermine wurde erst im Theaterstück schwarz, in den Büchern wurde ihre Hautfarbe dagegen nicht beschrieven, nur ihre Haare, die auf alles hindeuten können. Rowling hat auch hier wieder im Nachhinein etwas angepasst, bzw ist auf einen Zug aufgesprungen, mit dem sie ihre Vielseitigkeit zeigen wollte, die sie aber gar nicht besitzt. Denn ich glaube ihr es einfach nicht, dass sie sich das alles vorher schon überlegt hatte.

Die wenigen Figuren, die nicht weiß sind erfüllen sowohl in den Büchern, als auch den Filmen einige Klischees. Bestes Beispiel, dass viele von euch bestimmt schon mitbekommen haben, ist Cho Chang, Harry Potters erste Freundin. Natürlich ist sie als Asiatin in Ravenclaw, in den Filmen steht sie natürlich auch unter dem Druck ihrer Mutter und wegen ihrer Noten. Aber dazu kommt noch ihr Name – Klischeehafter (und rassistischer) geht es kaum. Cho Chang sind im koreanischen beides Nachnamen. Im Chinesischen gibt es diese Namen auch, ergeben zusammen aber keinen Sinn (zumindest nach meinen Recherchen, bitte verbessert mich, wenn ich falsch liege). Rowling selbst gab zu, dass sie sich über den Namen keine Gedanken gemacht hat, sondern einfach irgendwas asiatisch-klimgendes genommen hat. Sie war einfach zu faul und zu sehr in ihrer „weißen“ Blase um die Problematik dahinter zu erkennen.

Auch schwierig, sogar noch schwieriger, empfinde ich die Beschreibung der Kobolde in der Harry Potter Welt. Diese, sowohl die körperliche, als auch charakterliche, ist sehr ähnlich der antisemitischen Beschreibung der Juden von Nazis.

Und während ich mich weiter mit dem Thema beschäftige kommen immer neue Dinge dazu. Übergewicht? Nur was für die Bösen.

Dagegen muss man halten, dass die Botschaft der Bücher zu Akzeptanz und Respekt immernoch vorhanden sind und es auch einige gute Beispiele und Mataphern gibt. So steht der Werwolf Fluch für HIV Infizierte. Für den Fluch (aka Krankheit) kann niemand was, aber leider werden betroffene Menschen nach wie vor ausgegrenzt. Oder die Dementoren, die ein Sinnbild für Depression darstellen. Oder auch, dass eine Freundschaft zwischen Junge und Mädchen einfach ganz normal funktionieren kann (Harry und Hermine), man auch Menschen, die irgendwie anders sind lieb gewinnen kann (Luna), dass man reifen, sich entwickeln kann. Alles tolle Botschaften und wie gesagt – die Fans sind großartig.

Aber kann ich, als jmd der sich gerade selbst aus der eigenen Blase versucht zu befreien, weiterhin Harry Potter Fan sein? Kann ich mein Hogwarts Kleid noch tragen?

Ich überlege schon länger mir ein Harry Potter Tattoo stechen zu lassen, zum einen weil.ich wie gesagt die Welt an sich toll finde und es mich geprägt hat, zum anderen auch als Zeichen für mich was ich bei mir schon erreicht habe. Geplant ist (war) ein Dementor, der von einem Patronus Zauber besiegt wird.

Aber kann ich das noch, wo mich nun so einiges stört und mir immer mehr auffällt ohne weiteres tun?

Natürlich kann man Rowling von ihrem Werk abtrennen. Einige Fans haben das auch schon getan. In einem Video auf TikTok wurde sehr direkt gesagt, dass Rowling kein Teil ihrer geschaffenen Welt mehr ist. Und ja, fast alle Fans, viele Darsteller der Filme haben sich von Rowlings Aussagen distanziert. Aber die Bücher sind nun mal so wie sind.

Ich bin ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich mag die Bücher und Filme immer noch, wenn ich sie jetzt auch kritischer sehe, ich liebe die Welt die wir Fans uns hier aufgebaut haben. Aber ich kann es dennoch nicht einfach ignorieren, dass es nunmal einige Punkte gibt die nicht, aber so.gar nicht, in Ordnung sind.

Was meint ihr? Können wir noch mit Stolz Fans sein? Seht ihr die Dinge, die ich als kritisch empfinde auch so oder als gar nicht so schlimm?

* Auf den Punkt was das ganze mit Feminsmus zu tun hat bin ich, um den Rahmen nicht zu sprengen, nicht weiter eingegangen. Wen es interessiert darf mich aber gerne anschreiben.

„Just“ a friend

Veröffentlicht: 07/07/2020 in Ein paar Gedanken zu ...

Im Zuge meines Beitrages über Feminismus und so Krams habe ich mich, besonders im Hinblick auf den Gender Data Gap immer mehr und mehr auch mit unserer Sprache beschäftigt.

Und gerade beim Thema „Friendzone“ ist mir (mal wieder) aufgefallen, dass wir manchmal zu Formulierungen neigen, die so eigentlich nicht ganz passend sind. Z.b. entschuldige ich mich ab und an, obwohl es mir gar nicht Leid tut, bzw nicht leid tun sollte. Wenn ich in meinem Job beispielsweise einer/einem Kunden sagen muss, dass es etwas nicht geht, schleicht sich das Wort „leider“ ziemlich schnell in meine Formulierung und das obwohl ich genau weiß wieso, weshalb, warum und es oftmals auch besser ist, dass Kunden nicht alles bekommen, was sie wollen. Es tut mir dann eigentlich nicht leid, aber ich schreibe es trotzdem. Dabei klingt meine Aussage nicht weniger höflich, wenn ich es einfach weglasse. Es schwächt nur meine Überzeugung, dass es richtig so ist. (Meine Meinung).

Oder halt, beim Thema Freunde (des anderen Geschlechtes). Mir ist aufgefallen, dass wir sehr schnell sagen „Er ist nur ein Freund“ und je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto falscher finde ich das. Bei Freunden des gleichen Geschlechtes machen wir das auch nicht und das obwohl es ja durchaus möglich ist, dass es sich bei den beiden um ein Paar handelt. (ich merke gerade, Gendern ist in Deutsch echt schwer, aber seis drum). Warum sollte ich also bei einem Freund hinzufügen, dass er nur ein Freund ist?

Dieses kleine Wort setzt, aus meiner Sicht die Freundschaft herab. Meine Freunde, egal welchen Geschlecht sie haben, welche sexuelle Orientierung, sind so viel mehr als „nur“. Bei einigen, wenigen würde ich auch sagen, dass ich sie liebe, halt nur anders.

Natürlich hat man zu einigen Freunden ein anderes Verhältnis, als zu anderen und ja, mir ist auch bewusst, dass man das sagt, um eine Unterscheidung zu haben, aber benötigen wir das wirklich. Es reicht doch aus, wenn man sagt „Er ist ein Freund“ / „Sie ist eine Freundin“. Wenn da dennoch jmd etwas anderes versteht (verstehen will), das ist es am Ende nicht mein Problem. Ich zumindest arbeite gerade sehr daran den Satz, sollte er denn nötig sein, ohne „nur“ zu nutzen.

An diesem Beitrag arbeite ich nun schon ziemlich lange, genauer gesagt seit dem 08. März, also dem Internationalen Frauentag. Ja, der Plan war passend zu diesem Tag etwas dazu zu veröffentlichen. Hat wunderbar geklappt, ne? Aber warum habe ich das nicht und warum will ich überhaupt noch was zu dem Thema schreiben, obwohl es schon so viele Artikel und Beiträge dazu gibt? Mir ist es halt einfach wichtig, zu wichtig, als dass ich es in meinem Kopf lassen und nur bei einzelnen Gesprächen Stücke davon preis zugeben. Was nicht heißt, dass ich keine Diskussionen mehr darüber führen möchte. Bitte, gerne, immer, egal ob nüchtern oder nach ein paar Bierchen, Weinchen oder Ginchen.

Der Text ist auch sehr lang geworden, daher habe ich ihn geteilt und verlinke die einzelnen Abschnitte. (ungefähre Lesezeit 20 Minuten insgesamt). Und ich habe tatsächlich noch lange nicht alles aufgeschrieben was mir so durch den Kopf geht und es wird wohl immer was dazu kommen, denn auch ich lerne noch dazu. Ich habe auch bei der Recherche hierfür einiges gelernt und das möchte ich auch an euch weiter geben, daher ist das hier eine wilde Mischung aus ein paar Anektdoten, einigen Fakten und meiner puren Meinung. Und vlt regt einiges ja auch zum nachdenken an.

Eines Vorweg – ich schreibe oft über „die Männer“ und „die Frauen“. Natürlich will ich keine Verallgemeinerung, es geschah im Sinne der Einfachheit. Ich kenne viele großartige Männer und ich weiß, dass nicht alle Männer so sind. Wer sich hier dennoch angegriffen fühlt sollte einmal nachdenken warum.

Die einzelnen Themen:

  • Seite 2:
    • Feminsmus – eine kleine Begriffserklärung
    • Gleichberechtigung
  • Seite 3:
    • Gender Gap
  • Seite 4:
    • Raus aus meinem Uterus
  • Seite 5:
    • Mansplaining
  • Seite 6:
    • Me too Bewegung
    • (sexuelle) Belästigung
    • Catcalling
  • Seite 7:
    • Nice Guy Syndrom und die nicht vorhandene Friendzone
    • Incels
  • Seite 8:
    • Darstellung und TV und Filmen
  • Abschluß:
    • Warum es auch für Männer wichtig ist